Ernährung und Allergie

Dr. Nina Hasiwa

Global gesehen…

In den letzten Jahrzehnten ist das Allergierisiko in unserer Westeuropäischen Gesellschaft um ungefähr 30% gestiegen. Das betrifft nicht nur uns und unsere Kinder, sondern auch unsere Haustiere, die der gleichen Umwelt ausgesetzt sind wie wir. Wissenschaftler glauben, dass ein Teil des erhöhten Allergierisikos mit unserer Ernährung zusammenhängt. Je mehr Allergenen wir ausgesetzt sind, desto leichter ist es für unseren Körper eines oder mehrere davon als „gefährlich“ zu erkennen und mit einer allergischen Reaktion darauf zu antworten.

Natürliche Ernährung

Um herauszufinden, was denn nun die richtige Ernährung ist, muss man sich vor Augen halten, wie wir uns ernährt haben, bevor wir uns im Industriezeitalter befanden. Unser Körper hat die erstaunliche Fähigkeit sich an viele verschiedene Lebensumstände anzupassen, trotzdem verändern sich Grundprozesse nur langsam. Ursprünglich waren wir Sammler und Jäger, was Beeren, Früchte, Grünzeug und wenig Fleisch zu unseren Hauptnahrungsmitteln macht. Erst durch die Erfindung des Ackerbaus hat Getreide in unsere Ernährung Einzug gehalten. Viehzucht brachte uns unserer täglich Fleisch und Milchprodukte. Durch die Industrialisierung ernähren wir uns heutzutage hauptsächlich durch raffinierte Produkte, die jede Menge Inhaltsstoffe enthalten, die für unseren Körper mehr als unnatürlich sind.

Zusammenhänge

Epidemiologische Studien belegen, dass bestimmte Nahrungsmittel zu denen gehören, die besonders häufig Allergien oder andere Erkrankungen verursachen. So gehören Milch und Getreide nicht umsonst zu den Hauptallergenen und Dickdarmkrebs wird mit zu viel Fleischkonsum in Zusammenhang gebracht. Wissenschaftler empfehlen inzwischen ganz andere Ernährungspyramiden als früher, sehr zum Unmut der Nahrungsmittelindustrie.

Die Lösung

Nicht jeder möchte Roh-Vegan leben um möglichen Allergien oder anderen Erkrankungen vorzubeugen. Die ausgewogene Mischung bringt Balance und Gesundheit. Empfohlen werden fünf Hände voll rohes Obst oder Gemüse am Tag und der Rest nach Geschmack und Vorliebe. Fleisch und Fisch sollten in guter Qualität ein- bis zweimal die Woche auf den Tisch kommen und industrielle Produkte, wie Fertiggerichte sollte man auf ein Minimum beschränken.

Für Kinder

Gerade für Kinder ist es wichtig, ihren Körper und ihr Immunsystem in Ruhe ausbilden zu können. Daher sollte man darauf achten, Kinder nicht mit zu vielen Inhaltsstoffen zu überfordern, denn dann kann es leicht passieren, dass das überbelastete Immunsystem mit einer „falschen“ Reaktion kontert und die Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile kann ein Leben lang anhalten.

Das neue Motto also ist: „ Je frischer und natürlicher, je lieber!“.

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