Wenn es beim Hautkontakt mit bestimmten Stoffen zu Hautrötungen, Juckreiz und Quaddeln kommt, denken viele sofort an eine Kontaktallergie. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch „nur“ um eine Hautirritation. Beides ist zwar sehr lästig und unangenehm. Es gibt aber einige wichtige Unterschiede, die auch Auswirkungen auf die Behandlung haben.
Der generelle Unterschied zwischen einer allergischen Reaktion und einer irritativen Reaktion besteht darin, dass im ersten Fall das Immunsystem beteiligt ist und Antikörper gegen den „Feind von außen“ bildet. Im anderen Fall reagiert die Haut. Dies ist das Grundgerüst, um die beiden Reaktionsformen zu unterscheiden. Die wichtigen Fragen beziehen sich auf das Wie, Was, Wo und Wann.
So unterscheiden Sie eine Kontaktallergie von einer Hautirritation
Der Kontaktallergie und der Hautirritation gemeinsam ist zunächst, dass es nach dem Kontakt mit dem Stoff, etwa einem nickelhaltigen Jeansknopf oder einem Piercingschmuckstück, zu Hautreaktionen kommt, die auf den ersten Blick sogar recht ähnlich sind.
- Bei einer Hautirritation kommt es zu den bereits beschriebenen Rötungen und nässenden Ekzemen und brennenden Schmerzen. Bei einer Allergie sind dagegen eher Juckreiz und Bläschen anzutreffen. Die Entzündungsränder sind scharf begrenzt. Aufgrund der Immunsystemreaktion kann es auch zu Fieber kommen.
- Irritationen sind in der Regel auf die Kontaktstelle begrenzt, also lokal. Bei einer Kontaktallergie treten die Hautsymptome dagegen an verschiedenen Stellen auf, auch wenn dort kein Kontakt mit dem Stoff stattgefunden hat. Möglicherweise sind die Reaktionen an der Kontaktstelle aber deutlich heftiger.
- Irritationen treten bereits nach dem einmaligen Kontakt mit dem Stoff auf, und zwar meist relativ zeitnah innerhalb von ein paar Minuten bis zu ein paar Stunden. Allergische Reaktionen treten erst nach häufigerem Kontakt mit dem Stoff auf, wenn der Körper entsprechende Antikörper gebildet hat. Dann dauert es etwa 24 bis 72 Stunden, bis die Reaktionen eintreten.
Die Behandlung ist in beiden Fällen ähnlich, außer wenn die Allergiereaktionen sehr heftig ausfallen. In der Regel wird man versuchen, den problematischen Stoff zu vermeiden oder zumindest den Kontakt deutlich zu reduzieren (Abkleben eines Jeansknopfes an der Innenseite) oder die Haut mit entsprechenden Salben zu schützen. Bei einer Allergie kann es aber auch erforderlich sein, den Patienten mit Antihistaminika oder gar einem Notfallset auszustatten.
Ob es sich in einem speziellen Fall um eine Hautirritation oder eine Kontaktallergie handelt, sollte aber ein Allergologe abklären.