Heuschnupfen im Herbst

Julia Maurer
Heuschnupfen im Herbst


Heuschnupfen verbindet man im Allgemeinen mit den Jahreszeiten Frühling und Sommer. Doch auch im Herbst können Pollen den Betroffenen das Leben erschweren. Ein besonders lästiges Übel ist in diesem Zusammenhang die Unkrautpflanze Ambrosia.

Fast jeder kennt die Symptome aus eigener Betroffenheit oder aus dem Bekanntenkreis: Niesen, triefende Nase, gerötete Augen zur Frühlings- und Sommerzeit, wenn die Blütenpracht erwacht oder die Gräser in der Blüte stehen.

Die Blüten- und Gräserpollen lösen bei Betroffenen allergische Reaktionen hervor und reizen die Schleimhäute. In Österreich sind etwa 16 Prozent der Bevölkerung von einer solchen saisonalen allergischen Rhinitis betroffen.

Häufigste Heuschnupfen-Auslöser sind dabei Birken, Wiesengräser und Roggen, vermehrt aber auch Ambrosia (Traubenkraut, Beifußblättriges Traubenkraut).

Aggressive Ambrosia-Pollen verlängern die Heuschnupfen-Zeit

Der Name lässt zunächst nichts Schlimmes vermuten, galten doch Nektar und Ambrosia in der Antike als die typischen Götterspeisen. In Anlehnung an einen bekannten Filmtitel kann man hier allerdings nur vermuten, dass diese Götter besonders gesund sein mussten.

Denn die Pollen dieses Korbblütlers sind derart aggressiv, dass bereits geringe Konzentrationen in der Luft ausreichen, um heftige Allergien der Atemwege bin hin zu Asthma auszulösen: Während bei Gräserpollen nur 60 Pollen pro Kubikmeter als starke Belastung gelten, sind es bei Ambrosia bereits lediglich 11 Pollen pro Kubikmeter Luft.

Normalerweise endet für einen Pollenallergiker die Problemzeit nach dem Spätsommer, so dass er im Herbst wieder befreit aufatmen kann. Da das Traubenkraut relativ spät blüht, nämlich etwa ab Juli bis Oktober, verlängert sich für Betroffene die Leidenszeit. Viele sprechen deshalb auch von einem Herbstheuschnupfen.

Die aus den USA vor allem über Vogelfutter eingeschleppte Pflanze Ragweed, die hierzulande als Traubenkraut, Wilder Hanf oder Ambrosia bekannt ist, gilt inzwischen als regelrechte Pest.

Sie breitet sich kaum noch kontrollierbar aus. Da die Pollen durch den Wind oft kilometerweit transportiert werden, sind auch Menschen gefährdet, die sich nicht in unmittelbarer Nähe zu dieser Pflanze aufhalten.

Die Ambrosia-Samen sind bis zu 40 Jahre keimfähig. Zur Ausrottung wird deshalb empfohlen, die Pflanze bereits vor der Blüte auszureißen und zu vernichten. In der Schweiz und in Deutschland gibt es zudem spezielle Ambrosia-Meldestellen.



Photo © Erika Hartmann / pixelio.de

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