Blumen und Zimmerpflanzen im Haus erfreuen nicht nur das Auge und die Seele, sondern tragen auch zum gesunden Raumklima bei. Wer jedoch auf bestimmte Blumen allergisch reagiert oder einen Allergiker in der Familie hat, muss bei der Auswahl des Blumenschmucks besondere Sorgfalt walten lassen.
Mit einer Blumenallergie ist hier nicht die bekannte „Männerkrankheit“ gemeint, sondern ein handfestes gesundheitliches Problem. Bei manchen Allergikern sind es zum Beispiel Tagetes, bei anderen Primeln oder Stiefmütterchen, die das Immunsystem in Alarmbereitschaft versetzen.
Diese Blumen haben ein hohes Allergie-Potenzial
Allergische Reaktionen auf Blumen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden.
- Meist sind es die Blütenpollen, die bei Heuschnupfen-Patienten (Pollenallergie) für Niesen und tränende Augen sorgen. Besonders berüchtigt ist in diesem Zusammenhang die Chrysantheme. Weitere Pollenallergie-Auslöser sind Fresien und Schleierkraut.
- Weitere Allergie-Auslöser sind andere Pflanzenbestandteile (Stängel, Blätter, Giftstoffe), die beim Hautkontakt zu Reizungen führen (Kontaktallergie). Dies trifft zum Beispiel auf einige Orchideen-Arten zu sowie auf viele Kompositenpflanzen (Korbblütler) wie Astern, Chrysanthemen, Margeriten, Strohblumen, Sonnenblumen und Gänseblümchen. Bei den Zimmerpflanzen können zum Beispiel Gummibaum und Becherprimeln (Kontaktallergen: Primin) zum Allergie-Risiko werden. Ein erhöhtes Sensibilisierungsrisiko mit Primin besteht beim Anfassen der welken Primelblätter. Auch Schleierkraut führt oft zu Kontaktekzemen.
- Auch die Duftstoffe können für manchen Leidtragenden zur Qual werden.
- Bei den Zimmerpflanzen können unter Umständen auch die Blumenerde oder Staub auf den Blättern allergische Reaktionen auslösen. Besonders kritisch sind in der Blumenerde enthaltene Schimmelpilze.
Wichtig ist vor allem, herauszufinden, gegen welche Blumen oder Blumenfaktoren Sie oder Ihr Mitbewohner allergisch sind/ist. Selbstbeobachtung und vor allem ein Allergietest beim Allergologen geben Gewissheit. Möglicherweise kann auch eine Desensibilisierung hilfreich sein.
Wer trotz Allergie nicht auf Blumenschmuck und Zimmerpflanzen verzichten möchte, sollte die kritischen Pflanzen meiden und auf allergiefreie Blumen umsteigen. Wenn Sie Blumen verschenken möchten und wissen, dass die Person unter einer Allergie leidet, fragen Sie besser vorher nach, ob es auch kritische Blumen gibt. Ihr Florist kann Ihnen dann sicher passende Alternativen empfehlen. So werden im Handel inzwischen auch Primin-arme Becherprimeln angeboten.
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