Am Thema Impfen scheiden sich oft die Geister. Besonders, wenn es um das Impfen von Allergie-Patienten geht. Doch welche Risiken bestehen tatsächlich, und was sollte man beachten? Für große und kleine Asthma-Patienten empfiehlt die STIKO Grippe- und Pneumokokken-Impfung.
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Impfungen dienen dazu, den Mensch gegen eine Erkrankung zu schützen oder zumindest die Symptome zu lindern, falls der Patient erkrankt. Dazu wird ein spezieller Impfstoff injiziert. Die Injektion erfolgt meist in das Muskelgewebe (IM; intramuskulär), seltener unter die Haut (subkutan), aufgrund der möglichen allergischen Schockreaktionen jedoch niemals intravenös (IV). Bei der Schluckimpfung (zum Beispiel gegen Polio) werden die Wirkstoffe über die Schleimhäute aufgenommen, bei der noch neuen Spray-Impfung über die Atemwege.
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In der Regel lösen die Impfstoffe die Krankheitssymptome aus, allerdings in abgeschwächter Form. Andere häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit, seltener Unwohlsein.
Gängige Impfungen betreffen Infektionserkrankungen wie Mumps, Masern Röteln (MMR) oder Grippe, daneben sind auch die Diphtherie- und Tetanusimpfung wichtig. Wer in gefährdete Gebiete verreisen will, benötigt unter Umständen eine Impfung gegen Malaria oder Hepatitis.
Welche Impfungen wann, wo und für welche Altersgruppe sinnvoll sind, kann in den allgemein anerkannten Empfehlungen und im Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts mit Sitz in Berlin nachgelesen werden.
Studie: Kein erhöhtes Risiko für Allergiker
Problematisch für Allergiker ist vor allem die Tatsache, dass die Impfstoffe beziehungsweise deren Inhalte Allergien auslösen können, zum Beispiel Hühnereiweiß. Dies sollte vorab geklärt werden.
Ansonsten empfiehlt die STIKO ausdrücklich die Impfung von Allergikern, auch und besonders von Allergie-Kindern. Studien haben gezeigt, dass hier keine überdurchschnittlichen Gefahren drohen. Bei Neurodermitis-Kindern konnte sogar teilweise eine Verbesserung erzielt werden.
Allergiker sollten bei einer anstehenden Impfung allerdings auf den rechten Zeitpunkt achten. Eine Hochphase der allergischen Reaktionen ist weniger geeignet, ebenso eine aktuell durchgeführte Hyposensibilisierung. In diesen Fällen würde die Impfung das Immunsystem zusätzlich belasten.
Insbesondere für Asthma-Patienten empfiehlt die STIKO Pneumokokken- und Grippe-Impfung. Bei Kindern sollte auch gegen Keuchhusten geimpft werden.
Generell empfiehlt es sich aber, eine Impfung immer mit dem behandelnden Allergologen abzusprechen.
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Das Ganze stimmt, nämlich dann, wenn geimpfte Kinder gegen Kinder verglichen werden, die nicht geimpft sind und die Erkrankung auch nicht hatten. Werden geimpfte Kinder jedoch gegen Kinder verglichen, die die Erkrankung im üblichen Alter für Kinderkrankheiten hatten, dann haben diese Kinder, wie Studien zeigen, mit den Kinderkrankheiten Vorteile. In der Publikation „Die Notwendigkeit von Infektionen und Kinderkrankheiten“, die bei google-books frei lesbar ist, habe ich über 100 Studien zusammengetragen. Danke und Gruß, R. Faulborn