Früherkennung von Heuschnupfen

Ina Doering
Früherkennung von Heuschnupfen

Die allergische Rhinitis – auch Heuschnupfen genannt – belegt den ersten Platz der Allergien in Deutschland. Etwa 13 Millionen Menschen haben Jahr für Jahr damit zu kämpfen. Pollen-Allergien werden zumeist mit einem natürlichen Extrakt aus Gräserpollen nachgewiesen. Eine weitere Spezifizierung war dadurch oft nicht möglich. Jetzt wurde eine Methode zur Früherkennung bei Kindern entwickelt, die möglicherweise schon bald gängige Praxis sein wird. In einer Reihe von Versuchen stellten Wissenschaftler der Virchow-Klinik der Charité fest, dass Kinder bereits vor dem Auftreten erster Symptome Antikörper gegen bestimmte Pollen bilden. Die Fachzeitschrift „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ berichtete darüber.

Heuschnupfen mit Kreuzreaktionen

In den Industrieländern wächst die Zahl der Allergiker stetig an. Zunehmend treten Pollen-Allergien auch schon im Kindesalter auf. Während einer allergischen Reaktion produziert das körpereigene Abwehrsystem Antikörper (IgE) gegen bestimmte Partikel. Dabei kann das Immunsystem auch auf eigentlich ganz harmlose Substanzen mit geschwollenen Schleimhäuten, Asthma oder Fließschnupfen reagieren.

Möglichkeit der präventiven Behandlung in Sicht

Könnte die Allergie bereits vor der Ausbildung von deutlichen Beschwerden diagnostiziert werden, wäre durch eine geeignete Behandlung die Allergieausprägung vermeidbar. Die Abfolge einer Allergieentstehung beginnt mit der Abwehrreaktion gegen ein bestimmtes Molekül. Diese Treffsicherheit des Immunsystems verflacht allerdings im Laufe der Zeit und der Körper reagiert auf ähnliche Strukturen ebenfalls mit allergischen Beschwerden.

Erweiterung spezifischer Behandlungsformen in Vorbereitung

Bereits Jahre vor den ersten Symptomen einer Allergie sind die ersten IgE-Moleküle nachweisbar. Als Testmittel wurde in den Versuchen mit 820 Kindern aus 5 deutschen Großstädten ein Allergen-Chip verwendet. Es zeigte sich, dass das Phl p 1 Molekül scheinbar ganz zu Anfang der gesamten Allergenkette bei Kindern steht. Dieser spezielle Antikörper könnte es in Zukunft möglich machen, dass präventive Maßnahmen in der medizinischen Behandlung noch rechtzeitig getroffen werden können, bevor sich die Allergie im Körper ausbreitet. Der nächste Schritt in der Allergie-Vorsorge wird die Erweiterung der spezifischen Behandlungsformen darstellen.



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