Was ist Mastocytose?

Julia Maurer

Die Mastocytose ist eine seltene hämolytische (von griechisch haĩma = Blut) Erkrankung. Sie ist in der Regel harmlos, kann aber auch zu schweren allergischen Reaktionen führen. Schuld daran ist der Allergie-Stoff Histamin, der durch die vermehrte Bildung der Mastzellen freigesetzt wird.

Mastzellen werden zwar im Knochenmark gebildet, sie treten jedoch normalerweise nicht im Blutkreislauf auf, sondern vor allem im Gewebe, und hier besonders in der Haut und in den Atemwegs-Schleimhäuten. Sie sind Bestandteil des Immunsystems. Ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, entsprechende Abwehrsubstanzen herzustellen. Dazu gehört auch der Botenstoff Histamin.

Die Hautmastocytose ist eher eine Kinderkrankheit

Bei einer Mastocytose bildet der Körper übermäßig Mastzellen. Kommen diese Mastzellen nur in der Haut vor, spricht man von einer kutanen Mastocytose (Hautmastozytose). Diese häufigere Form der Erkrankung tritt meist als Urtikaria pigmentosa auf. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Nesselsucht. Eine weitere häufige Form der Hautmastozytose ist das Mastozytom (gutartiger Hauttumor). Hier bilden sich an den Extremitäten knotige oder plattige Herde, die sich bei Stimulation rötlich verfärben.

Die kutane Mastocytose tritt meist bei Kindern im Alter von etwa 2 Jahren auf und verliert sich im Lauf der Pubertät wieder. Bleibt sie dagegen weiterhin bestehen, kann sie sich im Erwachsenenalter auch zur systemischen Mastozytose entwickeln. Bei dieser Form treten die Mastzellen auch gehäuft in inneren Organen auf. Klarheit schafft hier eine Gewebeentnahme (Biopsie). Bei der systemischen Mastocytose ist die Haut nicht immer mit beteiligt.

Systemische Mastocytose ist meist gutartig

Die systemische Mastocytose ist in etwa 60 Prozent der Fälle gutartig. Liegt bei dem Patienten allerdings eine weitere nicht-gutartige Bluterkrankung vor, etwa ein myelodysplastisches Syndrom, sieht die Prognose bereits sehr viel schlechter aus. Ähnliches gilt für aggressive Formen der Erkrankung und Mastzell-Leukämie.

Mastozytose-Patienten sollten nach Möglichkeit Histamin-auslösende Faktoren meiden. Dazu gehören Medikamente wie Aspirin und Codein und Genussmittel wie Koffein und Alkohol. Extreme Hautstimulatoren wie heiße oder kalte Bäder und Duschen, Saunabesuche und kräftiges Reiben

und Kratzen der Haut sind ebenfalls tabu. Durch eine hohe Histaminausschüttung riskiert man Kreislaufbeschwerden, verbunden mit Schwindel oder Abfall des Blutdrucks.



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