Kreuzallergien bei Heuschnupfen

Dr. Nina Hasiwa
Kreuzallergien bei Heuschnupfen

Kreuzallergie

Heuschnupfenallergiker sollten genau wissen, welche Nahrungsmittel mit ihrer spezifischen Allergie eine Kreuzreaktion auslösen können. Kreuzreaktionen entstehen dadurch, dass der menschliche Körper Antikörper bildet, die bestimmte Teile einer Substanz, auch genannt Epitope, erkennen und eine Abwehrreaktion auslösen.

Birkenpollen

So ist es durchaus häufig der Fall, dass der Antikörper gegen Birkenpollen, der eigentlich spezifisch für Bet v 1 ist, ein ähnliches Protein, Mal d 1, das im Apfel vorkommt, erkennt und entsprechend darauf reagiert. Außerdem gibt es im Birkenpollen drei weitere Strukturen, die für das auslösen von Kreuzallergien verantwortlich sind. Darum sollten Birkenpollenallergiker genau darüber informiert sein, welche Lebensmittel für sie gefährlich sein können. Sehr oft reagieren sie auf andere Pollen, verschiedene Nahrungsmittel, z.B. Mandeln, Karotten und Nüsse oder Kern – und Steinobst, wie Äpfel, Birnen, Aprikosen, Kirschen oder Pflaumen. Auch von Kreuzreaktionen mit verschiedenen Beeren wurde schon berichtet.

Gräser

Besonders Aufpassen müssen auch Allergiker die mit Gräsern reagieren. Hier konnten besonders häufig Kreuzreaktionen mit Hülsenfrüchten, Erbsen, Kiwis, Tomaten und Wassermelonen nachgewiesen werden. Auch verschiedene Getreidesorten, Roggen, Hafer, Weizen und Gerste, können davon betroffen sein.

‚Sellerie- Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom‘

Auch bei Allergikern die auf Beifuß reagieren sind Kreuzreaktionen keine Seltenheit. Sie reagieren vorwiegend mit anderen Vertretern aus der Gattung der Korbblütler, wie Löwenzahn und Kamille. Außerdem treten hier sehr oft Kräuter- und Gewürzallergien auf, das nennt man auch das ‚Sellerie- Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom‘.

Durstlöscher Wassermelone

Ein weiterer, wohlbekannter Zusammenhang besteht zwischen Traubenkraut und Verzehr von Melonen. Das beifußblättrige Traubenkraut, auch genannt Ambrosia artemisiifolia, oder auf Englisch Ragweed, kommt aus Nordamerika und war bislang wenig verbreitet. Seit den früheren 90er Jahren wurden jedoch größere Bestände in Süddeutschland gefunden und seither treten regelmäßig Kreuzreaktionen mit verschiedenen Arten von Melonen auf.

Ausprobieren

Obwohl auf Grund der Ähnlichkeit der spezifischen Epitope bestimmte Kreuzallergien wahrscheinlicher sind als andere, ist das konkrete Auftreten individuell und muss getestet werden. So kann es sein, dass manche Menschen nur zur Pollenflugzeit Melonen meiden sollten, während sich bei anderen immer eine allergische Reaktion zeigt. Außerdem kann es sein, dass auch eng verwandte Pflanzen nicht bei allen Menschen eine Allergie auslösen. Am besten ist vorsichtiges Ausprobieren verbunden mit einer gesunden Ernährung und einem stressfreien Lebensstil.

Foto © Steve Evans / Flickr

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