Dass Honig seit mehr als 4000 Jahren bewusst als Heilmittel von Menschen eingesetzt wird ist nicht neu. Die antiseptische, entzündungshemmende Wirkung des Bienenprodukts wurde zur Wundbehandlung, Linderung von Atemwegserkrankungen und als Ergänzung in der Ernährung eingesetzt. Auch heute noch spielen Honigprodukte eine wichtige Rolle in der Naturheilpraxis. Dass aber nun auch Bienenstockluft zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt wird, ist neu. Die Inhalation ergänzt altbekannte Bienenerzeugnisse wie Spülungen, Salben oder zum Beispiel so genannte Ohrenkerzen aus Bienenwachs. Diese werden etwa zur Behandlung bei Ohrenentzündungen verwendet.
Api-Therapie wohltuend bei Asthma
Sämtliche Verfahren werden unter dem Begriff Api-Therapie geführt, der sich abgeleitet hat vom lateinischen Begriff Apis für Biene. Neben Honig kommen in der Api-Therapie auch Pollen, Propolis (Bienenharz), Wachs, Bienenbrot, Gelee Royal und die Drohnenlarven zum Einsatz. Sie werden in den verschiedenen Heilverfahren entweder als Nahrungsmittel eingenommen oder auf die Haut aufgetragen. Neben der Behandlung durch die Einnahme von Honigstoffen bei Atemwegserkrankungen, hat sich nun eine weitere Therapieform entwickelt: Die Inhalation von Bienenstockluft.
Bienenstockluft für mehr Wohlbefinden
Bei der Herstellung des Honigs im Bienenstock, erzeugen die emsigen Arbeiterbienen einen Luftstrom zur Abkühlung des gesammelten Nektars, gleichzeitig entsteht im Stock Wärme durch die Bewegung. Dabei entsteht ein Wasserdampfgemisch, das reichhaltig gesättigt ist mit ätherischen Ölen aus Pollen, Duftstoffen, Flavonen (Blütenfarbstoffe) und Phenolen. Die Inhalation dieses Dampfgemischs setzt dabei auf unterschiedlichen Ebenen an. Zum einen wirken die antiseptischen Stoffe des Honigs und des Propolis entzündungshemmend und abschwellend auf das erkrankte Bronchialgewebe. Zum anderen befreien die Duftstoffe und ätherischen Öle die Atemwege von Verschleimung.
Anwendung bei Bronchitis, Asthma und Pseudokrupp
Die Bienenstockluft soll daher besonders geeignet sein bei Pseudokrupp, Asthma, Bronchitis, Allergie der Atemwege und Nasen-Nebenhöhlenentzündung. Bei starker Allergie gegen Wiesenpollen sollte die Api-Therapie aber nicht eingesetzt werden, beziehungsweise nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Die Inhalation selbst findet direkt am Bienenstock statt. Imkermeister Hans Musch hat eigens ein Gerät entwickelt, Api-Air, durch das die Bienenstockluft abgesaugt und mit einem Schlauch zur Inhalationsmaske geleitet wird. Der Patient hat dabei keinen direkten Kontakt zu den Tieren und sitzt während der Behandlung neben oder hinter dem Bienenkasten. Regelmäßige Sitzungen sollen langfristig helfen, wieder freier durchatmen zu können.
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