„Allergikerhunde“: Wie geeignet sind Labradoodle und Co.?

Dr. Silvia Nold
„Allergikerhunde“: Wie geeignet sind Labradoodle und Co.?

Es gibt einige Hunde, die als ideal für Allergiker angepriesen werden. Aktuell wird hier besonders häufig der Labradoodle, eine Kreuzung aus Labrador und Großpudel, empfohlen. Doch hier sollten Allergiker vorsichtig sein.

Das Fell spielt nur eine untergeordnete Rolle als Allergieauslöser

Einige Züchter von Hunderassen, die als geeignet für Allergiker gelten, informieren Käufer sehr kompetent und ehrlich. Andere wiederum werben damit, Ihre Züchtung würde „keine Allergien auslösen“ oder wäre „100% für Allergiker“ geeignet. Das ist leider schlichtweg falsch.

Wenn ein Hund weniger haart, sind die wichtigsten Allergieauslöser dennoch vorhanden. Denn das sind vor allem Hautschuppen und der Speichel des Hundes, nicht die Haare selbst. Ein Effekt ist bei wenig haarenden Hunden jedoch durchaus spürbar: Wenn ein Hund weniger Haare verliert, werden auch die daran haftenden Allergene aus Speichel und Hautschuppen weniger verteilt. Wer aber im gleichen Haushalt mit dem Hund lebt, ihn streichelt oder mit ihm kuschelt, der ist sowieso im engen Kontakt mit den Allergieauslösern – egal ob der Hund haart oder nicht.

Beim Labradoodle kommt hinzu, dass es sich um eine Kreuzung zweier Rassen handelt. Die einzelnen Hunde können sich individuell stark in der Fellbeschaffenheit unterscheiden, was generelle Aussagen schwer macht.

Individuelle Unterschiede austesten

Was bei Hundeallergikern jedoch oft einen großen Unterschied macht, sind individuelle Reaktionen auf bestimmte Hunderassen und sogar auf einzelne Hunde innerhalb der Rasse. Sprechen Sie im Zweifelsfall vor der Anschaffung mit Ihrem Arzt und probieren Sie vor Ort (beim Züchter oder bei einer Pflegestelle) aus, ob Sie auf den jeweiligen Hund reagieren oder nicht.

Bei einer schweren Allergie ist es leider generell nicht ratsam, sich einen Hund zuzulegen. Zu groß ist die Gefahr, dass das Tier bald wieder abgegeben werden muss, denn bei ständigem Kontakt mit dem Auslöser können Allergien schlimmer werden oder in ein chronisches allergisches Asthma übergehen. Zudem braucht jeder Hund auch Kontakt zu Artgenossen, was für den Allergiker dann wieder belastend werden kann.


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