Wie die Psyche Allergien beeinflusst

Julia Maurer
Wie die Psyche Allergien beeinflusst

Oft wird eine Allergie mit dem unmittelbaren Auslöser in Verbindung gebracht, etwa mit bestimmte Pollen, Hausstaub oder Nickel. Dabei wird aber auch häufig übersehen, dass eine Allergie nicht aus dem Nichts kommt. Oft spielt auch die Psyche eine wichtige Rolle. Umgekehrt kann man diese Erkenntnis auch nutzen, um zum Beispiel durch Entspannung oder die Behandlung von Schlafstörungen die Allergie positiv zu beeinflussen.

Dass beim Auftreten einer Allergie, genauer gesagt beim Auftreten allergischer Symptome, auch psychische Faktoren eine große Rolle spielen, ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Das bedeutet zwar nicht, dass eine Allergie eine psychische Erkrankung ist. Faktoren wie Stress, Angstzustände und depressive Verstimmungen, Konflikte mit dem Partner oder im Berufkönnen aber die Symptome verschlimmern oder sogar auslösen. Das gilt besonders für Neurodermitis, Nesselsucht und allergisches Asthma.

Entspannung mildert Allergie-Schübe

Ein wesentlicher Behandlungsansatz bei Allergien zielt deshalb darauf ab, solche psychischen Faktoren zu erkennen und zu reduzieren. Dies kann der behandelnde Arzt zum Beispiel durch eine eingehende Befragung herausfinden. Hilfreich ist dazu eine eingehende Selbstbeobachtung. Optimal ist ein Allergie-Tagebuch, in dem der Patient auch protokolliert, ob zum Zeitpunkt des Schubes besondere psychische Belastungen vorgelegen haben.

Ebenfalls hilfreich sind Techniken und Übungen, die helfen, solche Stresssituationen zu mildern oder sie gänzlich zu vermeiden. Dazu gehören zum Beispiel Yoga, Qi-Gong und Autogenes Training, Meditation, Atemtechniken und Gelassenheitsübungen. Für zwischendurch eignen sich auch die 5-Minuten-Entspannungsübungen. Wenn Sie dazu neigen, öfter mal aus der Haut zu fahren oder aggressiv zu reagieren, könnte auch ein Anti-Stress-Training, ein Anti-Aggressions-Training oder eine Psychotherapie in Frage kommen, um das psychische Gleichgewicht wieder herzustellen.

Ein selten bedachter Aspekt sind Schlafstörungen. Allergische Symptome können einerseits zu Schlafstörungen führen, etwa durch nächtliche Niesattacken oder Atembeschwerden. Dies mindert die Schlafqualität, und an einen gesunden Schlaf ist so nicht mehr zu denken. Dies belastet den Körper und die Psyche auf Dauer enorm, und so entsteht ein Teufelskreis. Andererseits kann ungesunder Schlaf aber auch andere Ursachen haben, etwa Bluthochdruck oder Schnarchen mit zeitweisen Atemaussetzern. Auch dies belastet Körper und Seele und kann den Ausbruch einer Allergie begünstigen. In beiden Fällen ist es also sinnvoll, auch mögliche Schlafstörungen abzuklären und gegebenenfalls zu behandeln.


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