Adrenalin, Antihistamine und Kortison sind das lebensrettende Trio wenn eine Biene oder Wespe zusticht. Rechtzeitig – soll heißen sofort – verabreicht retten sie Insektengift-Allergikern das Leben, weil sie die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks verhindern. Ist der Insektenstich gar im Mund oder im Halsbereich droht zusätzlich noch Erstickungsgefahr, da bei Allergiker ein übermäßiges Anschwellen der betroffene Körperstelle keine Ausnahme ist. Vor Saisonstart im Frühling bedeutet das für alle Allergiker, die auf Bienen- oder Wespengift allergisch reagieren, dass sie für den Ernstfall gewappnet sein müssen. Ein Notfallset rettete schon so manches Leben. Daher müssen ein Notfallset alljährlich auf Vollständigkeit überprüft werden. Fehlt ein Bestandteil, verschreibt der betreuende Arzt je nach Notwendigkeit ein geeignetes Kortisonpräparat, einen Adrenalin-Autoinjektor sowie ein adäquates Antihistaminikum.
Antihistamine und Kortison wirken abschwellend
Antihistamine werden nicht nur bei Insektenstichen eingesetzt, sondern häufig auch bei Beschwerden durch Pollen oder bei allergischem Asthma. Sie wirken abschwellend, da sie die Wirkung des körpereigenen Histamins, das die allergische Reaktion auslöst, schwächt. Kortison wirkt bei einem Insektenstich ebenfalls einer Anschwellung entgegen und ist überdies entzündungshemmend. Beide Medikamente des Notfallsets sollten auf jeden Fall sofort eingenommen werden, wenn eine Biene oder Wespe zugestochen hat – und nicht erst, wenn sich erste allergische Symptome zeigen. Wenn allerdings der Hals plötzlich anschwillt, Schluckbeschwerden, Schwindelgefühl, Blässe und Atemnot auftreten, ist es allerhöchste Zeit Adrenalin zu verabreichen, um einen anaphylaktischen Schock zu vermeiden.
Adrenalin als Rettungsanker
Beim Auftreten dieser schweren Symptome ist die gravierendste allergische Reaktion (Anaphylaxie), die im schlimmsten Fall tödlich ausgehen kann, nicht mehr weit. Das mittels Pen intravenös verabreichte Adrenalin stabilsiert den Kreislauf und wirkt einem weiteren Blutdruckabfall in Sekundenschnelle entgegen. Es reduziert weitere Reaktionen und führt zu einer verbesserten Atmung, da es die Bronchien erweitert. Die richtige Umgangsweise mit dem Adrenalin-Autoinjektor sollte ebenfalls regelmäßig geübt werden. Im Notfall bleibt meist zu wenig Zeit, um sich über die richtige Funktionsweise des Pens im Notfallset zu informieren und in Ruhe den Beipackzettel zu studieren. Trainingspens ohne Wirkstoff und Nadel erleichtern das Trockentraining und rufen die richtigen Handgriffe immer wieder ins Gedächtnis. Allergikern wird auch empfohlen, Familienmitglieder und Bekannte zu instruieren. Nicht nur über die notwendigen Vorsorgemaßnahmen, sondern auch darüber, wie sich ein anaphylaktischer Schock bemerkbar macht. Denn im Ernstfall zählt für die richtige Behandlung jede Sekunde.
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