Ähnlich, wie Sie einem Schnupfen vorbeugen können, funktioniert die „Vorbeugung“ für Zöliakie. Für den Schnupfen nehmen Sie zusätzliche Vitamine und Pflanzenschutzstoffe ein, aber trotzdem läuft manchmal die Nase. Bei Zöliakie oder Sprue, wie die Nahrungsunverträglichkeit auf Gluten oft noch genannt wird, streichen Sie die meisten Getreidesorten von Ihrem Speiseplan. Fertiggerichte und andere Lebensmittel, auch Wurst und Milchprodukte, kontrollieren Sie streng auf den Gehalt von Gluten. Da Gluten bereits im Milligramm-Bereich Beschwerden auslösen kann, müssen auch Getreidemühlen, Backautomaten, Kochgeschirr, Besteck und Geschirr nahezu klinisch rein sein. Wenn Sie an Zöliakie leiden, sollten Sie für den eigenen Bedarf spezielle Geräte und Küchenutensilien anschaffen, die ausschließlich von Ihnen genutzt werden.
Vererbt oder falsche Ernährung?
Das sind zwar beides nur Theorien, aber insbesondere im Säuglingsalter können Sie viel dafür tun, um bei Ihrem Kind das Risiko, an Zöliakie zu erkranken, zu senken. Langzeitbeobachtungen in Medizin und Forschung argumentieren für ein möglichst langzeitliches Stillen des Babys. Die Rede dabei ist von mindestens sechs Monaten. Bis dahin sollte kein Brei zugefüttert werden. Gleichzeitig können Babys ab dem vierten Monat täglich kleine Mengen Gluten erhalten, damit sich der Körper langsam an diesen Nahrungsbestandteil gewöhnt. Beides verhindert die Zöliakie oft nicht, aber einigen Kleinstkindern könnte damit geholfen werden.
Ernährungsumstellung als Erwachsener
Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gilt – spätestens nach der sicheren Diagnose von Zöliakie – die lebenslange Meidung von Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Dinkel und einer Reihe anderer Getreidesorten, die Klebereiweiß enthalten. Essen können sie dagegen nahezu bedenkenlos Reis, Mais, Hirse und Buchweizen. Gleichzeitig befindet sich Gluten in vielen Fertiggerichten, im Joghurt, im Bier, in Hartschalenfrüchten und in einer Reihe anderer Lebensmittel. Völlig unbedenklich sind dagegen Obst und Gemüse.
Der Erfolg nach der Ernährungsumstellung kommt für die meisten Zöliakie-Patienten sehr rasch. Bereits wenige Tage danach können sie beschwerdefrei leben. Wenige nur müssen bis zu einem Jahr durchhalten, bis auch sie sich wohl fühlen und es ihnen körperlich gut geht.
Photo © Shutterstock
Kommentare zu diesem Thema beendet.