Behandlung durch Bilastin

Julia Maurer
Behandlung durch Bilastin

Die Forschungen zu Ursachen und Behandlung von Allergien sind noch lange nicht abgeschlossen. Seit einigen Jahren macht auch der Wirkstoff Bilastin positiv von sich reden. In Deutschland wurde er 2010 zugelassen, in der Schweiz 2011.

Bilastin ist ein Antihistaminikum, das heißt der Wirkstoff wirkt antiallergisch, so dass die typischen Allergie-Symptome wie geschwollene Augenlider, Tränenfluss, Juckreiz, Niesreiz und Schniefnase unterbunden werden. Anders als frühere Wirkstoffe beeinflusst Bilastin nicht das zentrale Nervensystem. Bilastin-Medikamente werden gegen jahreszeitlich bedingte oder ganzjährige allergische Bindehautentzündung (saisonale allergische Konjunktivitis), allergischen Schnupfen (allergische Rhinitis) und Nesselsucht (Urtikaria) eingesetzt. Der Wirkstoff wird derzeit nur in Tablettenform angeboten.

Gute Wirksamkeit und gute Verträglichkeit

Da Bilastin relativ rasch vom Körper aufgenommen wird, wirkt es auch sehr schnell, und die Wirkung hält bis zu 24 Stunden an. Dieser positive Effekt wird optimal erreicht, wenn die Einnahme des Medikaments nüchtern erfolgt (1 Stunde vor oder 2 Stunden nach der Nahrungsaufnahme). Allerdings sollte bei der Behandlung mit Bilastin auf Grapefruit und Grapefruitsaft verzichtet werden, da dieser die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes um bis zu 30 % verringert.

Bilastin wird im Allgemeinen gut vertragen, sollte aber bei Schwangerschaft und während der Stillzeit sowie bei Überempfindlichkeit auf das Antihistaminikum nicht eingesetzt werden. Auch bei Kindern unter 12 Jahren sollte der Wirkstoff nicht eingesetzt werden, da für diese Patientengruppe noch keine gesicherten Wirk- und Sicherheitsinformationen vorliegen.

Bilastin wird zu etwa 95 Prozent wieder unverändert über den Urin und Stuhl ausgeschieden, so dass das Medikament fast nicht verstoffwechselt wird. Eine Anpassung des Medikaments bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder bei älteren Patienten erscheint deshalb nicht erforderlich.

Als Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Bilastin können unter Umständen Müdigkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, und Übelkeit auftreten. Dies ist als grundsätzliche Information besonders wichtig für Patienten, die im Beruf Maschinen bedienen oder Auto fahren müssen. Studien aus 2010 kommen aber zu dem Schluss, dass auch bei höherer Dosierung des Wirkstoffs keine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit eintritt. Auch die Müdigkeitserscheinungen waren nicht höher als bei den Placebo-Patienten.

Photo © Jörg-Kleinschmidt / pixelio.de

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