Senioren und Allergie

Julia Maurer
Senioren und Allergie

Nicht nur junge Menschen sind von Allergien betroffen. Auch im Alter können plötzlich noch Allergien neu auftauchen, etwa ein Heuschnupfen. Für Senioren bringt dies erhebliche Probleme mit sich.

Viele ältere Menschen, die jahrzehntelang gesund und ohne Allergien gelebt haben, werden plötzlich von Heuschnupfen und anderen Allergien oder Asthma geplagt. Die Risikozahlen schwanken zwischen unter vier bis über 20 Prozent mit einer hohen Dunkelziffer, unter anderem auch durch Fehldiagnosen wie Bronchitis oder Herzprobleme.

Da ältere Menschen die Atemnot bei Asthma weniger empfinden als junge, gehen sie damit auch erst spät zum Arzt. Die Sterblichkeit an Asthma bei Senioren liegt um ein Vierfaches höher als bei 35- bis 65-Jährigen.

Das Phänomen der Allergien bei Senioren ist noch recht neu und gibt auch Allergologen Rätsel auf. Denn bisher ging man davon aus, dass das Allergie-Risiko im Alter abnimmt.

Fakt ist, dass grundsätzlich jeder Mensch eine Allergie entwickeln kann. Ob und wann dies geschieht, hängt unter anderem von der Kontakthäufigkeit und der Dosis der entsprechenden Allergene ab.

Senioren entwickeln vermehrt Allergien

Dass auch bei Senioren vermehrt Allergien auftreten, entspricht zum einen dem generellen Trend. Ein weiterer Faktor ist die verbesserte Hygiene. Dies erschwert es dem Immunsystem, sich mit kritischen Substanzen auseinanderzusetzen. In der Folge reagiert es dann unter Umständen allergisch auf eigentlich harmlose Stoffe wie Lebensmittel oder Katzenhaare.

Als andere Faktoren werden vorangegangene allergische Episoden in der Kindheit gesehen, veränderte Lebensumstände wie ein Umzug in eine Umgebung mit hoher Pollenkonzentration oder die Anschaffung eines Haustiers, aber auch Klimawandel und Verbreitung fremder Pflanzenarten wie der aus Nordamerika eingeschleppte Ragweed (Beifuß-Ambrosie), der ein hohes Allergiepotential besitzt.

Die Behandlung einer Allergie erfolgt bei Senioren kaum anders als bei jüngeren Patienten, das heißt zum Beispiel Hyposensibilisierung oder kortisonhaltige Nasensprays bei Heuschnupfen. Problematisch sind dagegen systemisch wirkende Kortisonpräparate oder Antihistaminika aufgrund möglicher Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die die älteren Menschen einnehmen müssen.

Photo © Lupo / pixelio.de

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