Papier-Allergie

Julia Maurer
Papier-Allergie


Viele Menschen reagieren allergisch, wenn sie mit Papier in Berührung kommen – und das in den unterschiedlichsten Situationen. Die Symptome reichen von Juckreiz bis Asthma. Der Auslöser dieser Kontaktallergie ist allerdings nicht das Papier an sich, sondern das darin enthaltene Hartharz Kolophonium.

Sowohl im Berufsleben als auch im Alltag nimmt die Papierflut kein Ende. Und in manchen Situationen ist es schon fast unverzichtbar – etwa bei der Toilettenhygiene.

Doch abgesehen von ökologischen Aspekten gibt es dabei auch eine gesundheitliche Komponente, die in der Öffentlichkeit eher selten bekannt ist: die Papierallergie. Dabei handelt es sich um eine so genannte Kontaktallergie: Sobald davon betroffene Menschen mit Papier oder Papierprodukten in Berührung kommen, beginnen die typischen Symptome. Dies kann sich im leichteren Fall auf Juckreiz beschränken, im schlimmeren Fall können Betroffene aber sogar Asthma-Anfälle erleiden.

Kolophinium als Allergie-Auslöser

Schuld an der Misere sind allerdings nicht die Papierstaubpartikel oder die mikroskopischen Stoff- oder Holzfasern. Der Auslöser der Papierallergie ist ein Stoff, der bei der Papierproduktion hinzugefügt wird, nämlich das Hartharz Kolophonium. Dieses Harz dient dazu, dem Papier mehr Festigkeit zu verleihen. Geiger und andere Streicher verwenden Kolophonium, um den Rosshaaren des Violinenbogens einen kräftigeren Haftgleiteffekt zu verleihen.

Es gehört zu den zehn häufigsten Kontaktallergenen. Etwa 4,7 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Kolophonium-Allergie.

Betroffene sollten den Kontakt mit Kolophonium-haltigem Papier und Druckerschwärze möglichst vermeiden. Notfalls hilft auch das Tragen von Baumwollhandschuhen. Im schlimmsten Fall muss sogar ein Wechsel des Arbeitsplatzes oder des Berufs in Betracht gezogen werden.

Kolophonium wird allerdings auch in vielen anderen Produkten verwendet. Ein wichtiger Bestandteil des Kolophoniums ist Abietinsäure, die unter anderem in Kosmetika (Lippenstifte, Make-Up, Lidschatten, Wimperntusche, Seifen, Shampoos) verwendet wird, aber auch in Papier, Windeln, Pflaster, Klebebändern, Polituren, Fluorid-Lack. Hier hilft nur gründliches Studieren der Inhaltslisten und hartnäckiges Nachfragen beim Hersteller sowie Verwendung sogenannter hautfreundlicher Produkte. Besonders hellhörig sollten Sie werden, wenn als Kosmetikbestandteil „Balsam“ auftaucht.



Photo © I. Klockmann / pixelio.de

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