Kinder, die mit Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden, sind einem erhöhten Allergie-Risiko ausgesetzt. Das ist das Ergebnis einer neuen US-Studie.
Es gibt viele Arten, wie eine Mutter ihr Kind zur Welt bringen kann. Eine gängige und allgemein akzeptierte Entbindungsmethode ist der Kaiserschnitt. So wie für jede Geburtsmethode gibt es auch für den Kaiserschnitt viele Für und Wider. Die werdende Mutter und die Ärzte müssen diese Vor- und Nachteile jeweils im Hinblick auf den speziellen Einzelfall abwägen. Ein Kaiserschnitt ist nicht immer die optimale Methode. Er kann in bestimmten Situationen aber auch erforderlich sein, um zum Beispiel die Gesundheit und das Leben der Mutter und/oder des Neugeborenen nicht unnötig zu gefährden.
Kaiserschnitt erhöht das Allergie-Risiko
Eine neuartige Kritik entsteht nun aus einer US-amerikanischen Studie. Anhand der Daten von über 1200 Kindern der Geburtsjahre 2003 bis 2007 wiesen die Forscher nach, dass es offensichtlich einen Zusammenhang gibt zwischen der Geburtsmethode und dem Risiko, dass das Kind später eine Allergie entwickelt.
Für die Untersuchung wurden die entsprechenden Haushalte auf vier Allergene (Hausstaubmilben, Hunde, Katzen, Kakerlaken) getestet. Anhand von Blutproben ergab sich, dass die natürlich geborenen Kinder in den ersten beiden Lebensjahren nicht auffallend oft Antikörper gegen diese Allergene entwickelt hatten. Bei den Kaiserschnitt-Kindern dagegen war eine deutliche Sensibilisierung auf die ersten der drei genannten Allergene vorhanden. Bei ihnen konnten die entsprechenden Antikörper fünfmal häufiger nachgewiesen werden.
Begünstigt übertriebene Hygiene die Ausbildung von Allergien?
Über die genauen Zusammenhänge wird noch spekuliert. Möglicherweise haben die Bakterien im Geburtskanal einen positiven Einfluss auf das Immunsystem des Neugeborenen. Diese Theorie würde auch zu einer anderen Theorie passen, der zufolge eine übertriebene Hygiene das Immunsystem beim Kleinkind regelrecht ausbremst. Umgekehrt betrachtet: Der frühe Kontakt mit Mikroorganismen wirkt sich positiv auf das Immunsystem des Kleinkindes aus. Das Risiko, Allergien zu entwickeln, wird dadurch deutlich verringert.
Hier sind jedoch noch weitere Studien erforderlich, die diese Theorien stützen oder widerlegen. Denn die bisher nur statistisch nachgewiesenen Zusammenhänge könnten auch andere Ursachen haben.
Es gilt also auch weiterhin der Grundsatz, die gewünschte Methode und deren Vor- und Nachteile mit dem behandelnden Arzt durchzusprechen.
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